Warum kommen wir beim Wandern so auf Touren?


Egal ob bergauf oder bergab: Wandern ist und bleibt das perfekte Trainingsprogramm, von Kopf bis Fuß. Was spielt sich in unserem Körper ab und warum kommen wir immer wieder auf Touren?

Eine lange, kontinuierliche und relativ lange Belastung während des Wanders unterstützt das Herz-Kreislauf-System, baut Muskulatur auf, unterstützt Trittsicherheit und Gleichgewichtssinn. Alles in allem: das perfekte Koordinations- und Ausdauertraining.

Die landläufige Meinung, dass nur Bergauf Kondition bringt, stimmt so nicht ganz. Es gibt tatsächlich eine positive Wirkung des Bergabgehens. Muskelkater hin oder her, nicht zu bestreiten, aber es werden auch Muskelgruppen belastet – am Oberschenkel u.a. – und dies auch noch bei einer relativ niedrigen Herzfrequenz.

Das Atemvolumen liegt normalerweise um die 6 bis 8 Liter per Minute und steigt beim Bergwandern im Dauerleistungsbereich auf zwischen 25 und 30 Liter per Minute an.

Die Herzfrequenz liegt normalerweise um die 110 bis 130 Schläge per Minute, zirka doppelt so hoch wie der Ruhepuls. Auch hier kann es zu einer Steigerung im Dauerleistungsbereich auf bis zu 150 Schläge per Minute kommen. Mehr natürlich, je nach Tempo und Steilheit…

Der Sauerstoffverbrauch liebt im Ruhezustand bei ungefährt ml per KG in der Minute. Je nach Gelände ist eine Steigerung zwischen dem 6 und 10-fachen möglich.

Der Energieverbrauch bergauf liegt bei ungefährt 500 bis 600 kcal per Stunde. Bei konstantem Tempo kann der Energieverbrach bergauf sich gegenüber bergab verdoppeln.

Endorphine, das köpereigene Morphin, sind für die Glücksgefühle zuständig und werden verstärkt ausgeschüttet. Die Steigerung der Leistungsfähigkeit wird u.a. durch der erhöhten Ausstoss von Adrenalin bewirkt.

Die Herzleistung im Ruhezustand beläuft sich auf zwischen 4,5 und 5 Liter Blut per Minute, beim Bergwandern erhöht sich der Wert auf zwischen 8 und 15 Liter per Minute

Die Beinmuskeln werden beim Bergwandern nicht nur konzentrisch, sondern auch exzentrisch aktiviert. Dadurch kann eine Muskelverkürzung verhindert werden, sogar eine Verlängerung ist möglich. Eine ungewöhnliche Belastung also, welche ggf. durch kleine Faserrisse zu Muskelkater führen können.

Die Leistungsfähigkeit in einer Höhe von 1000 Höhenmeter über NN nimmt um ca. 1 Prozent per weitere 100 Höhenmeter ab.